Kapitel 11: Der Kaltstart

von Programmierer
Ich beschloss, mich den Toons anzuschließen. Schließlich gehörte Toontown den Toons, nicht den Bots!

Aber irgendwas war merkwürdig an ihnen. Warum sahen alle diese Toons genau gleich aus, und hatten alle den gleichen Namen? „Na gut“, dachte ich mir, „die sind bestimmt von einer Baufirma, die alle das gleiche Outfit tragen (um für ihre Firma zu werben)“.
Wärend ich so darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich von den ganzen Erlebnissen mittlerweile ziemlich müde geworden bin, und ging nach Hause, um mich auszuruhen. Danach könnte ich ja den Toons beim Aufbauen helfen.
Ich legte mich also ins Bett.

...
DRRRRINGGGGG! Plötzlich warf mich ein lautes Klingeln aus dem Schlaf. Verwirrt blickte ich um mich. Wo kam dieses Geräusch her?
Nachdem ich ein paar Mal geblinzelt hatte, bemerkte ich den Wecker in der Ecke der Wohnung, und drückte auf die Ausschalttaste. Merkwürdig, seit wann hatte ich denn den Wecker da stehen? Normalerweise wurde ich immer von meinem Doodle durch laute Schreie geweckt. Komisch, heute hat es noch keinen Ton von sich gegeben; auch als ich aus dem Fenster sah, konnte ich es nirgends sehen. Wo es wohl steckte?
Noch ein bisschen schlaftrunken ging ich mich frisch machen.

Da fiel mir wieder ein: Ich wollte ja dem Aufbautrupp helfen, Toontown wieder aufzubauen! Nach einem leckeren Frühstück teleportierte ich mich also nach Toontown Mitte, um nachzusehen, wie es mit dem Aufbau läuft. Als ich ankam, war ich ziemlich überrascht: Alle Gebäude standen wieder! Wow, das ging ja schnell!

Voller Freude ging ich gleich mal ins Toon-HQ, um mich ein bisschen umzuhören.  Moment... Sah das Toon-HQ vorher nicht ein bisschen anders aus?   „Hmm... na gut, sie werden es vermutlich ein bisschen anders gebaut haben als vorher“, dachte ich mir. Vielleicht wollten sie einfach ein bisschen Abwechslung reinbringen!

Ich ging als ins ToonHQ. „Hi, HQ Harry! Wie lief es mit den Wiederaufbauarbeiten?“ HQ-Harry: „Hallo!   Ähhh...  Wiederaufbauarbeiten? Was meinst du?“ „Na den Wiederaufbau von Toontown, nachdem es gestern von den Bots zerstört worden ist! Da kamen doch dann die ganzen White Horses, die sagten, dass die Toontown wieder aufbauen wollen.“ HQ-Harry: „Ähmmm  ...    also davon weiß ich nichts. Was genau meinst du damit, dass Toontown zerstört worden wäre?“
Hä? Will der mich veräppeln? „Na aus Toontown hatten die Bots doch Bottown gemacht... Sogar das Toon-HQ hatten sie abgerissen! Weißt du das nicht? Wo warst du denn gestern?“ HQ-Harry: „Also gestern war ich da, wo ich immer bin: Im Toon-HQ. Und da wurde nichts abgerissen oder so, da waren auch keine Bots. Da waren nur Toons, die wie jeden Tag ihre Toon-Aufgaben abgegeben haben. Vielleicht hast du das ja nur geträumt.“
Geträumt? Unmöglich! Ich hatte es doch hautnah miterlebt, wie plötzlich Bots auf dem Spielplatz waren! Irgendetwas stimmte hier nicht...

Vielleicht war ich irgendwie in der Zukunft oder sogar Vergangenheit gelandet? Ich versuchte irgendwo einen Kalender zu finden; hier im Toon-HQ ging sogar grade einer. Hmm. Also das Datum stimmt jedenfalls. Es ist genau einen Tag, nachdem die Bots TT zerstört hatten, und ich weiß genau, welches Datum gestern war, denn sowas vergisst man nicht einfach. Sehr merkwürdig...

Hmm, kann es sein, dass das wirklich nur ein Traum war? Es fühlte sich doch alles so echt an... Wenn ich sonst etwas träume, ist das meistens sehr unrealistisch und ich wechsle von einem Platz zum anderen. Aber ich weiß genau, dass ich gestern am Spielplatz war, als die Bots erschienen und TT zerstörten!

Na gut. Ich versuchte mich mal ein bisschen abzulenken und besuchte meine Freundin, Sarah Snorkelflap, auf ihrem Grundstück. Nanu, seit wann trägt sie denn diese Frisur? Sie hatte doch bisher seit 3 Jahren immer die gleiche. „Hi Sarah! Na, wie geht's?“ Sarah: „Äh, Hallo! Ähm, kennen wir uns?“ Ich: „Hä? Na ich bin‘s doch, <Name-hier-einfügen>!“ Sarah: „Hmm, sorry, aber den Namen hab ich noch nie gehört“.
Hää? Wieso kennt sie mich plötzlich nicht mehr? Langsam bekam ich es immer mehr mit der Angst zu tun. Das hier war doch eindeutig Toontown, aber warum verhielten sich alle so merkwürdig?

Ich teleportierte mich zurück zum Spielplatz und ging in die Toonbar. Dort lief grade der Fernseher mit den ToonNews. „Vielleicht bringen die ja irgendwas über die Zerstörung von Toontown durch die Bots, bzw. was genau hier eigentlich vor sich geht“, dachte ich mir.
Ich bestellte mir einen Drink und hörte dem Nachrichtensprecher einige Minuten zu. Bisher kam allerdings nichts sonderlich Interessantes. Nur irgendwas über eine Rockband, die mal wieder für unrühmliche Schlagzeilen bei einem ihrer Auftritte bei den Toon-Parties sorgte. Doch dann traf mich fast der Schlag. Nachrichtensprecher: „Dem brillianten Wissenschaftlerteam aus Dr. Donald Draumichnicht und Prof. Peter Prepostera ist es heuge vormittag gelungen, den genauen Grund für das Aussterben der Doodles vor mittlerweile fast 36 Jahren herauszufinden. Wie Prof. Prepostera berichtet, gab es auf Grund der in den letzten Jahren zunehmenden ionisierenden Strahlung eine Mutation der Cytosinelemente ihrer Desoxyribonukleinsäure, wodurch sie....“ Ich konnte fast nichts mehr hören, vor Schreck.
OMG??? „Das Aussterben der Doodles vor 35 Jahren?“
Ich verstand das nicht. WAS war hier nur los?? Keiner, der etwas von der gestrigen Zerstörung von TT durch die Bots mitbekommen hat? Leute, die mich plötzlich nicht mehr kennen, obwohl sie doch genau so heißen wie die Leute, die mich früher kannten? Seit 35 Jahren ausgestorbene Doodles?

War ich hier in einer Art Paralleluniversum, so wie immer in verschiedenen Fernsehserien gezeigt werden? Lol, na klar. Ein zweites Universum, indem sich seit Urzeiten die Toons anders verhalten, andere Gebäude bauen, vermutlich mit der Zeit eine andere Sprache entwickeln, mit anderen Toons zusammen sind und deshalb andere Nachfahren entwickeln als in unserem Universum; und trotzdem gibt es genau heute genau die gleichen Gebäude (die sich nur durch den Farbton unterscheiden), Toons, die genau gleich heißen wie die „anderen“ Toons vor diesem merkwürdigen Ereignis, die genauso aussehen (von der Frisur und Kleidung abgesehen) und sogar noch exakt die selber Sprache sprechen, mich aber trotzdem nicht kennen? Das war in etwa so wahrscheinlich wie 10.000x hintereinander den Lotto-Jackpot zu knacken. Und das war noch untertrieben.

Eins stand fest: Ich musste herausfinden, was hier los ist! Ich beschloss, das Wissenschaftlerteam aufzusuchen, welches vorhin in den Nachrichten erwähnt wurde. Nachdem ich sie gefunden und ihnen meine Geschichte erzählt hatte, meinten sie:



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